
Chum Früehlig, chum
Der Früehlig laat lang uf sich warte,der Winter isch halt z'hilbe gsi.
Drum tuet er jetze so lang zaage,
schickt geng ume es Schübeli Schnee verby.
Mi tuet sich geng no dermit tröschte,
es sigi besser jetz, als ersch im Mei.
Mi het halt Angscht vor schpäte Fröschte.
By Böim wo blüehie, wär de d ärnt verby.
By allem mues me luege, geng öppis Guets no z finge,
vom Angschte u vom Sorge, da wird me chrank dervo.
Der Winter ganz z vertrybe, wird der Sunne de scho glinge,
Schliesslich si no nie zwee Winter zäme cho.
~~~ Marie Burri ~~~
Früehlig, wo blybsch
Isch das ume es Gschleipf mit däm Rägewinter hür.O Früehlig, mach du ihm unger em Hingere es Füür,
dass er sich verzieht so gleitig dass er chaa
u nid der Muet fingt, sich ume vüre z laa.
Scho im Merze sött är sys Glump ysacke,
Yschzäpfe u Schneewulche zämeschnüere u verpacke.
Sött sich i sys Feriehuus ga verschlüffe
u ne Schlaf näh, e länge tüffe.
Im Dezember wärs Zyt, sy Ruschtig vüre z näh,
denn dörft es de scho e Plegi Schnee gää.
Dä dörft er de e zytlang la lige,
die meischte Lüt wär de mit ihm zfride.
O im Horner chönnt er syner Künscht no zeige,
dass es ihm sälber derby tät verleide.
Was er im Merze z tüe hätt, das wüsse mer ja,
zämeruume, ypacke, ecetera.
~~~ Marie Burri ~~~
Merze
Der Merze het zum Horner gseit:„S’isch guet, dass du mer no hesch zeigt,
was me mache mues, dass es schneie tuet,
so ne Schneelandschaft gfallt mier äbe guet.
Alles gseht so suber u gschläcket us;
e schneewyssi Chappe treit jedes Huus.
Doch darf i mi nid z lang mit Winterarbeit versuume,
i hat ja schliesslich o no e grüene Duume,
dä mues o chönne zeige was är alls cha,
drum darf is doch nid z lang schneie la.
überhoupt, d Schneeglöggli si ja o wyss,
so nes Früehligsbluemegärtli isch es chlys Paradies.
Ds Föifi u ds Weggli cha me halt nid ha,
da cha leider o ig nüg ändere dra.
So, adie Horner, tue der geng e chli borge,
überla nume rüehijg mier diner Sorge.
~~~ Marie Burri ~~~
Früehligserwache 🌴
Es Schneeglöggli schlüft süferli zum Bode us,zersch tuets afe einisch e töife Schnuuf.
Es luegt sich ume, wowohl es isch Zyt,
nume uf de Bärge der Schnee ja no ligt.
Scho glöggelets fyn: Husch, alli us em Bett,
näht zur Sicherheit no es liechts Mänteli mit.
Si chöme cho z pürzle, kes wott z letscht sy,
ob ächt d Aberelleglogge o scho so wyt si?
Da si si, halbers im Schlaf u d Ouge no zue;
das tuusigs Erwache, das geit ne no gnue.
Doch eini um die angeri tuet sich jetz schtrecke,
die vorwitzige Schneeglöggli bruche nid z hetze.
Alli finge, es syg eifach schön uf der Wält
we si scho im Sack heig es kes Föifi Gäld.
~~~ Marie Burri ~~~
🌞 Grüessti Meie
Der Meie het de Böim u Schtrücher ds grüene Chleid umghänkt.Ganz schtill u heimlich heter sy Fahne gschwänkt.
D Frou Bise isch ihm sofort z Hilf cho
u het schöns u rächt warms Wätter vüregnoh.
D Chüeh u d Guschteni tummle sich froh,
wie schön, dass ume der Summer wott cho.
D Bärge luege o ganz heiter i d Wält,
gly schlat der Summer o by ihne der Winter us em Fäld.
D Ching chöi dusse schpile u si glücklich derby,
si gumpe u singe, der Winter isch verby.
Grosmüeti u Grosäti tüe sich o voruse laa,
si zfride u dankbar, der Summer isch da.
Si träppele um ds Huus, hei Fröid am blüejige öpfelboum,
wärweis, ob nid i ihne erwachet e alte Meietroum.
~~~ Marie Burri ~~~
Früehlig

us ihrne brune Mänteli drus.
Si la sich uf; mi cha sich nid vorschtelle,
dass die hei Platz gha i ihrne enge Hülle.
We si jetz chönnt wie d Vögeli pfyffe,
oder i munzigchlini Härfli griffe,
das würd e schöni Musig gä,
doch leider isch kei Ton z vernäh.
Es Beieli chunnt cho gluschte,
was da so fein tüei dufte.
„Du bisch no z früech, muesch wyters ga,
aber scho gly hets viel Blüeteschtoub dra“.
Es Schpiegumeyseli setzt sich här,
es drähit sis Chöpfli hin u här.
Däm Züüg a, wos im Schnabu treit,
wärde gly scho Eili gleit.
Es tuet mi ganz misstrouisch gschoue,
tuet nüt derglyche witers z boue.
„Säg Mönsch, was wosch du da?
I wott di nid i der Nöchi ha.
I wott mys Näschtli boue, s’söll niemer wüsse wo.
Hopp, alemarsch, mach di dervo.“
I chönnt mer wenigschtens vorschtelle,
dass es mer öppis e so wett verzelle.
Drum träppele-n-i jetz gäge heizue,
de het das zuekünftige Vögelimueti si Rueh.
~~~ Marie Burri ~~~
Meiezyt
Wie prächtig doch die Obschtböim blüehie,mi ghört vo allne Syte rüehme.
Vor lutter Bluescht cha me chum es Blattschpitzli gseh,
jutze möcht me, hei juhee.
Beieli un angeri Vichli finge e rychdeckte Tisch,
will zum Glück grad so schöns Wätter isch.
Die rächti Wättermischig bruchts jetz no,
de chan es mit der Obschtärnt scho guet cho.
Bym dra deiche, louft eim ds Wasser im Muul zäme,
doch ischs no lang nid e so wyt, halt leider äbe.
~~~ Marie Burri ~~~
Em Früehlig zue
Jetz isch der Früehlig nümme wyt.Es isch ja gwüss o afe Zyt.
D Schneeglöggli u d Krokusse blüeie scho,
si hei halt o nes Töndli vom Früehlig verno.
Es cha scho si, dass er sich no öppe mues ga verschtecke
we der Winter zruggchunnt mit syne Schneefäcke.
Doch d Sunne lat sich nid lang bitte,
si hilft em Früehlig tapfer schtritte.
Zämethaft chöi si dä chalt Gsell vertrybe,
nume d Flucht wird ihm no blybe.
Nachhär geits rüschtig de voraa,
D Böim u Schtrücher lege ihri Loubchleidli aa.
Angeri meines ganz bsungers guet,
si schtah plötzlich da i voller Bluescht.
Mi chas eifach nid rächt verschtah,
dass us Holz so ne Pracht cha entschtah.
O i de Gärte u uf de Matte
wird eis bunts Blüemli ums angere erwache.
Der Winter cha nume schalus zrugg luege,
är bringt halt nüt fertig als bleichi Yschblueme.
~~~ Marie Burri ~~~
E Sunnetag 🌞
Der Früehlig schilet um e Schtöckli-Egge.Dert im Gärtli git es allergattig z wecke.
Doch zersch wott er luege was d Sunne schafft,
momoll, si het scho rächt viel Chraft.
Si ruumt die letschte Schneeräschte wäg
u am hilbe Bort weckt si en alte Schnägg.
Ganz schlafschturm luegt er us sym Hüsli
u ginet derzue gar grüüsli.
är brummlet, är gang no es Nückli ga näh,
es heig ja no kener Chrüttli für zwüsche d Zäh.
By der warme Schtöckliwang
luegt jetz d Sunne umenang.
Si het doch vori e Zipfel vom Früehlig gseh,
hee, la die vüre, i ha di scho gseh.
Mir hei nid Zyt Verschteckis z mache,
jetz heisst es zünftig schaffe, schaffe.
Die früeche Blüemli wei nümm lenger warte,
D Tulpe u d Abereueglogge gluschte o im Garte.
A der Haslere schtübe gwüss d Zötteli scho,
schäm di e chly, bisch hür schpät cho.
D Pfifölterli schwäckle o scho desume
u du, Längwyler lasch di dürhar versuume.
Schpöi i d Häng, gib ändlich Gas,
mach z wachse all die Blüemli u ds Gras.
Du hesch ja längi Ferie gha.
schütz nume ke Müedigkeit vor, fang aa.
Der Früehlig lat das Wätter über sich la ergah,
es wird de öppe scho nahla.
~~~ Marie Burri ~~~
Liebi Gescht 🐥
Hans Schtarmatz u si Frou Elise, si vo de Ferie zrügg,e wyti Reis, über ds Meer, über d Bärge u über mängi Brügg.
Scho si si flissig am Näschtli boue,
si wärde mitschyn fescht uf e Früehlig troue.
Uf em Balke ungerem Dach, wei si hür ume blybe,
sich mit nischte, brüete u Chinder ufzieh d Zyt vertrybe.
ärschtig fergge si häre ds nötige Boumaterial;
es düecht mi, i ghör öppe eine vo ne pyschte emal.
I wünsche ne e schöne Summer u Glück mit ihrer Bruet
u hoffe, si überschtang d Reis i Süde u zrugg ume guet.
We si o im nächschte Summer ume bi mier wei wohne,
heissen ig se ganz, ganz härzlech willkomme.
~~~ Marie Burri ~~~
🚴 Summerzyt
D Bärge si hüt ume wunderbar.Jede Zagge gseht me dütlich u klar.
Der Gantnerisch schtreckt sy Nase schtolz i d Höchi,
niemmer süsch het e so eini i der Nöchi.
Die angere Bärge fingt är ja o ganz nätt,
doch gloubt er, s’wär jede froh, wen er o so ne Nase hät.
Vor mym Pfeischter glänzt es Schpinnelenetz i der Sunne.
Het ächt die Schpinnele das scho dä Morge gschpunne?
I laa re das Wärch ömu no e chly la sy
u fahre nid grad mi em Bäse dry.
Settige Flyss mues doch belohnet wärde,
schliesslich wett Jede sy Lohn ha uf ärde.
~~~ Marie Burri ~~~
Grossi Plän 💭
Ir Dorfzitig het me d Bürger ufgrüeft,z säge oder z schrybe was seye so düecht,
i Sache Nöibou Mehrzwäckhalle u Schportplätz.
Me dänkt wie isches rächt oder isches lätz?
Für mi isch d Entscheidig nid e so schwär,
i wär derfür, dass me dergäge wär.
Doch de by längerem Nachedänke:
Wes die Junge vor Disco würd ablänke,
so wär's vielicht doch gar nid so dumm.
So ga eim di Gedanke mängisch zringetum.
Bi froh, dass ig da nüt z säge ha
u angerne de d Schuld gäh cha
wes de nid guet sött usecho!
Es isch doch cheibe gäbig so.
~~~ Marie Burri ~~~
Cha nid verschtah 🦍
D Mönsche heig sich us de Affe entwicklet,so het der Darwin schints einisch brichtet.
Mir syg di höchschtentwicklete Läbewäse,
das het me scho mängisch chönne läse.
We me so lost u luegt, wies uf der Wält zuegeit,
de mues me Angscht ha um d Mönschheit.
Es hei scho vieli der Rückwärtsgang dinne,
si sy vor lutter Gschidi oder Dümmi vo Sinne.
De Affe sy si scho ume ganz ähnlich,
nume hei sy kei Balg u chlättere erbärmlich.
Da wird krieget u zangget um Weni wie lätz,
s’isch unerhört wichtig, wär s’hät, dä häts.
Es sy viel wo schpäter es Dänkmal wett ha,
oder i allne mügleche Bücher möcht schtah.
drum müesse sy sich vüre u ufe rangge,
das isch ihre erscht u letscht Gedanke.
O we ihre Wäg über vieli Lyche geit,
sy brüele: „i tue alls zum Säge vo der Mönschheit!“.
All die chline u grosse Diktatore
la die Lüt wo ne nid passe irgendwo la verschmore,
Sy wey nume viel Ruehm u vor allem ou viel Gält,
derby isch doch alls vergänglech uf der Wält.
Eigetlech isch es für d’Tier diräkt e Beleidigung,
we me däm Umönsch seit, es syg e Aff, e Sou oder e Fotzuhung.
är läbt ja doch nume churz uf dere Wält,
was het er de nachhär vo Ruehm u Gält?
~~~ Marie Burri ~~~
📆der Jener seit:📆
Der Jener seit: „I bi der Erschtu bombesicher o der Gröscht“.
So tuet er plagiere u meint sich gar grüüsli,
laat d Bise la chutte um Hüser u Hüsli.
Mit em Nöijahrsfescht, so seit er, fan i ds Jahr aa,
tue fescht uf beidne Beine schtah.
Wär nid vom Silveschter här e Chatzejammer het,
geit sicher hüt nid früech i ds Bett.
Dür mys ganze Läbe us,
machen ig die angere Monet schalus.
Kene cha de Mönsche soviel bringe,
i cha dervo es Liedli singe.
Heit dir myner Yschzäpfe gseh,
u dä vieli, vieli Schnee?
Bi zwar chly chalt, i gibes zue,
aber das ghört bi mier halt eifach derzue.
D Lüt chöi nach Härzensluscht schlyfschuehne,
das macht warm u git e gueti Luune.
Mit de Schi geits luschtig d Höger z dürab,
Angeri näh der Schlitte u jutze hudihui u tralala.
Mängergattig tuen i verrichte,
es git da nüt dergäge z prichte.
O weh, jetz geits scho mit mer z änd,
~~~ Marie Burri ~~~
📆 Der Horner seit:
Der Horner seit: Jetz bin ig dau wott em Jener nid nahschtah
i Sache schneie u schtrubusse,
i has ja em Jener chönne ablusse.
I will de Lüte de scho zeige,
was si so z tüe u z mache heige.
Wott schliesslich o no öppis z regänte ha,
drum mues es jetze nach mym Gring ga.
Es Fescht fyret me o i mym Monet,
da schlüüft gar Mänge us sym Chomet.
Me bchönnt ne nümm, är isch verchleidet,
doch Vielne isch dä Rummel gly verleidet.
O d Chatze gschpüre d Fasnacht aube,
si tüe de ihrer Schtimme ghörig saube.
Singe de Mönsche d Ohre vou
u benäh sich würklich grad wie tou.
Doch o d Chatze chöme de ume i ds rächte Glöis
verby isch die Zyt für schturmi Chlöis.
~~~ Marie Burri ~~~
📆 der Merze seit:
Der Merze nimmts nümme so schträng,es tücht ne o, der Winter syg wohl läng.
är seit, är wöll jetz wermers Wätter mache,
dass o ne längwylige Griesgram mögi lache.
D Bure wei doch jetze hinger ds Acheriere
drum sött ihm o d Sunne gunderbiere.
Si mues ihm d Fälder gleitig tröchne,
dass niemer meh Zyt het, i der Schtube z höckle.
Schliesslich wott o ds Gras afa trybe,
d Blüemli wei o nid zruggblybe,
i mene hilbe Eggeli han i es Schneeglöggli gseh,
drum, adie Winter, adie Schnee.
Was wird der Abereue mache?
Dä tuet mängisch ganz dumm gschpasse.
E Hurrlibueb isch nüt dergäge,
mal isch Sunneschyn, mal schickt er Schnee u Räge.
📆 der Abereue seit:
Der Abereue het das Schlusswort ghört,aber meinet der, dä sygi drüber empört?
Ender bildet er sich no öppis druuf i,
är schpilt halt si eigeti Melodie.
Ei Tag tuet er d Blüemli vürelööke,
am angere tuet er se mit Schnee zuedecke.
Es isch gwüss wäger e wahri Schang,
är lachet drüber, är het ke Verschtang.
Vor der Oschtere zeigt er o sälte Reschpäkt,
er macht sich es Vergnüege druus diräkt,
der Oschterhaas mache düre Schnee z watte.
Am liebschte möcht me ne derwäge abschwarte.
Mängisch aber, das mues men ihm laa,
zeigt er, dass er o gfröiter tue cha.
Me mues ne halt eifach la mache,
o we me nid geng über ihn cha lache.
📆 der Meie seit:
Der Meie isch e brave Maa,luege mer, was är alls fertig bringe cha.
är heig ke Zyt sich lang vorzschtelle
seit är, är müess sich mit der Arbeit sehr beeile.
U richtig het er über d Nacht
es wunderbarsch Blüetemeer erschafft.
No jede alte Gropliboum
gseht uus wie ne schöne Troum.
D Beieli trage der Blüeteschtoub hei i ihres Huus
u scho gly git es feine Blüetehung druus.
Viel chlyni Tierli si jetz z grächtem erwachet,
will so schön warm d Frou Sunne lachet.
Si grable u gramsle umenang,
es isch es richtigs Dürenang.
U doch weis es jedes won äs mues düreschlüffe,
wie chäm es süsch zu so grosse Ameisihüffe?
We me zuluegt, gseht me i däm Gnusch e ke Sinn,
die Tierli gogere im Züüg ume wie bling.
Jaja der Mei isch scho rächt,
das seit im Wald o grad e Schpächt.
Wär schänkt em Mei die nötegi Chraft?
Der Herrgott het se ihm verschafft.
📆 der Juni seit:
Der Juni chunnt derhär im Trab,i der Hang treit är der Hirteschtab.
D Chüeh u d Guschti wei uf d Alp,
sogar der Plösch mitsamt sym Chalb.
Das isch für Alli e schöni Zyt,
für d Chüeh, für d Guschti u für d Lüt.
I ds Ungerland geit er ga höie,
dass ds Veh o im Winter öppis het zum chöie.
De Chirschböim heicht er grüeni Perle a, (s gseht ömu so uus)
schpäter git es de herrlechi Chirschi druus.
D Froue tüe i de Gärte jäte
u futtere lutschtarch über d Schnägge,
wo meine si müess alls gfrässe ha.
O der Juni sälber het ke Fröid draa,
drum macht er hantli jetz Fyrabe
u übergit em Juli der Lade.
📆 der Juli seit:
So, seit der Juli, jetz bin ig dra.Viel git es z tüe, wien i gseh ha.
Ds ämd isch nache u d Gärschte o gly,
we mer nume ds Wätter folget wien es sötti sy.
Gleitig wäri de d Arbeit überort
bis öppe no uf ds letschte Port.
Mängisch mues i fryli o chly Rägewätter mache,
wen es z troche isch, gits o nüt z lache.
Ringsume laat alls d Chöpf la hange,
d Lüt tüe fescht uf Räge plange.
S gits öppe, dass is nume z guet wott mache
me het mer nüt druffe uf settige Sache.
Has us Verseh la hagle, ha mi sälber drüber gschämt,
I bi doch süsch gar nid so unverschämt.
Jä nu, es cha Jedem e mal e Fähler passiere,
ou, my Zyt isch ja ume, jetz mues i pressiere.
📆 der Ougschte seit:
Der Ougschte luegt em Juli läng nache,aber das wo dä verchaflet het, chan är nümm guet mache.
Z allererscht wird ömu afe Geburtstag gfyret.
Es wärde mer zwar mängisch zviel Rede acheglyret.
Aber süsch, potzmänt, bin i e rächte Patriot,
wen i chönnt, brächt ig für ds Schwyzli alls i ds Lot.
I ha da natürlich nid viel z regiere,
e Höchere tuet ds Gscheh dirigiere. (Nid e Bundesrat)
Jetz aber i d Hose, d ärnt faat a,
Jede wärchet was er nume ma.
Wos nid z schtotzig isch, wird nach de Mähidröscher pfiffe,
dert won es z hert heltet, nach chlynere Maschine griffe.
S geit nümm so gnietig zue wie früecher,
da hätt me drüber chönne schrybe dicki Büecher.
Sägessle, nachelege, hüüffle, sammle, binge,
nachhär gable, lade, der Bindboum uechegäh u mit em Seili binge.
Der Syte nah hets gheisse i negi ha,
dass es d Fueder nid het chönne überschla.
Hüt cha me so öppis sälte amene Ort no finge,
nume no da, wo si, dass si nid achetrohle, d Hüehner tüe abinge.
E lueget, der September schteit scho vor der Tür,
i ha mi jetz gwüss bau vertampet hür.
📆 der September seit:
Der September seit: Gang nume, s'isch mer rächt,die Warterei passt mir eifach schlächt.
I ha schliesslich o ne Huuffe z tüe
u gibe mer geng alli Müeh.
D Härdöpfle müesse us em Bode,
(es düecht mi richtig scho ne komeschi Mode;
im Früehlig tüe d Bure d Härdöpfle im Bode verschtecke,
im Herbscht grüble si se vüre u sammle se i Secke.
I cha nid gseh, dass da e Sinn söll drinne lige,
doch schynt mer, si heigi jetz meh Chnoue umezbyge.)
D Chüeh u Guschti chöme o hei, gwüss scho gly,
ihrer Ferie si o viel z gleitig verby.
All Herbscht git es rundume Weidlizüün z flicke,
das söll doch gwüss der Gugger picke.
De chunnt der Bättag, das isch so ne Art Marchschtei
wo d Lüt verschidenes g’macht ha wei.
Wen es ne nid tuet grate, chöme si i ds Trible
u hie u dert gseht me de Suurnible.
Bim Wärche geit ja so ne Monet gar gleitig verby,
es düecht mi ömu, my Zyt sött nid scho ume sy.
📆 der Oktober seit:
Der Oktober bringt e Huuffe Farbe derhär.är chlagt: Wie si doch die Farbchüble so schwär.
We de alli Böim u Schtrücher g’färbt si,
wird nid meh viel dervo übrig sy.
By all däm Färbe darf i nid vergässe,
d Lüt mache d öpfu u d Bire abzläse.
We Froscht uf mym Programm agseit isch,
wirds über Nacht halt eländ früsch.
Alli haschte u jufle jetz so,
es sött halt alls no a Schärme cho.
Der November isch mängisch e ugattlige Gsell,
wen er no schöns, warms Wätter bringt, so heit der Gfehl.
📆 der November seit:
Der November tuet süferli Türe uf.„Was chunnt da für ne chaute Huch?“
seit der Grosätti hinger em Tisch,
ob das ächt scho der Wintermonet isch?
Was het er i sym Chratte drinn,
wott er chaut si oder linn?
Das gseht der de, seit der November schadefroh,
i laa jetz ömu afe der fyschter Näbu cho.
Tüet nid jammere, es git ech e chlyni Verschnuufpouse,
gaht halt zwüschedüre chly ga der Chuchischaft usschnouse.
So uf e Martistag will i ds Wätter luege z ändere,
i la ja scho no öppe e chly mit mer händele.
De alte Lüte z lieb, probieren igs yzränke,
die warmi Sunne no es paar Tag vüre z hänke.
Derby, i mues es sälber säge,
gfallt o mier schöns Wätter besser als geng Räge.
Wott luege, was ech der Dezember bringt,
ob er ächt scho Wiehnachtslieder singt?
📆 der Dezember seit:
We der erscht Dezember uf em Kaländerblatt schteit,der Winter Schnee uf Matte u Schtrasse leit,
de isch es gar nümme so wyt
bis zur schöne Wiehnachtszyt.
Doch zerscht, da gits no Hüüffe z tüe,
e so ne Feschtzyt macht halt Müeh.
Was schänke mer em Grosätti, was em Unggle Martin,
was ächt em Hans u was der Kathrin?
Die viele Lüt i de Läde mache eim ganz schturm
u uf der Lischte isch geng no e länge Wurm.
Chum isch de die Ruflete düre,
nimmt d Mueter ds Chochbuech vüre.
Anke mues zueche, Eier u Mähl,
Güezi mues es gäh, ganz ohni Fähl.
Das Gschmäckli wo das git im Huus,
Alli zäme fröie sich druuf.
Isch de d Wiehnachte ändlich da,
ma sich d Mueter chum no uf de Füesse b’ha.
Niemeh, seit si, machen i e settegi Hetz mit,
doch i mene Jahr isch es glych ume so wyt.
~~~ Marie Burri ~~~
Ende Band zwöi vo vierne »Gedichte und Geschichten von Marie Burri«